Insolvenz Oebel: Für rund 40 Filialen geht es weiter
- Übernahme der Filial-Mitarbeiter garantiert
- Die Marke Oebel bleibt im Düsseldorfer Raum erhalten
- Gespräche mit Interessenten laufen noch weiter
Aachen, 22. Oktober 2019 – Drei Wochen nach Insolvenzeröffnung der Aachener Bäckereikette Oebel gibt es für rund 40 Filialen und 240 Mitarbeiter eine Lösung. Fast alle Filialen aus dem Großraum Düsseldorf werden von der Bäckerei Brinker übernommen und unter dem Namen Oebel weitergeführt. Ein Großteil der Filialen aus dem Kölner Raum wurden von der Bäckerei Schneider übernommen. Weitere Filialen gingen an die Bäckereien Hardt, Lohner und Merzenich. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden darüber bereits informiert.
„Die Oebel-Gruppe hat seit Längerem Probleme. Gründe für die Insolvenz von Oebel waren vor allem der stetige Wandel des Konsumentenverhaltens zu mehr Qualitätsprodukten sowie strukturelle Probleme aufgrund der produkt- und logistikseitigen Abhängigkeit von Kronenbrot. Umso mehr freuen wir uns, dass wir nun nach einem umfassenden Investorenprozess 40 Filialen und deren Mitarbeitern eine Fortführungsperspektive bieten können. Der Prozess ist noch nicht zu Ende. Ich bin davon überzeugt, dass ich noch für weitere Filialen kurzfristig Interessenten finden werde“, so Dr. Dirk Wegener, Insolvenzverwalter im Verfahren.
Das Amtsgericht Aachen hat am 1. Oktober das Insolvenzverfahren über die fünf operativen Gesellschaften der Unternehmensgruppe Oebel eröffnet und Dr. Dirk Wegener von der Wirtschaftskanzlei dhpg zum Insolvenzverwalter bestellt. Nach Insolvenzantragstellung war es dem Verwalter innerhalb kürzester Zeit gelungen, die Warenbelieferungen sicherzustellen und alle Filialen wieder zu eröffnen. Der aufgesetzte Investorenprozess hat gezeigt, dass trotz anfänglichem breitem Interesse kein Käufer die gesamtheitlichen Risiken für eine Kette ohne eigene Produktion und Logistik auf sich nehmen wollte.
Zur Unternehmensgruppe gehören die Gesellschaften Germania Brot GmbH, Konditorei Brüder Oebel GmbH, Oebel Verwaltungs GmbH, ZAREAL GmbH, Bäckerei Oebel GmbH und W. Kaiser Feinbäckerei-Konditorei-Betriebe GmbH. Bei Insolvenzeröffnung betrieb Oebel noch rund 100 Filialen. Wegen Personalmangel mussten seitdem weitere 30 Filialen geschlossen werden. Der Verkauf von Backwaren in den übrigen 30 nicht übertragenen Filialen soll zunächst noch aufrechterhalten werden. Sollten sich für die noch vorhandenen Filialen kurzfristig keine Interessenten finden lassen, müssen die Mitarbeiter Ende des Monats gekündigt werden. Bislang wurden rund 60 Kündigungen ausgesprochen.
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Über dhpg
Die dhpg ist eines der führenden, mittelständischen Prüfungs- und Beratungsunternehmen in Deutschland, das sich auf die Kernbereiche Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Rechtsberatung sowie Insolvenzverwaltung und Sanierungsberatung spezialisiert hat. Das inhabergeführte Unternehmen gehört mit mehr als 600 Mitarbeitern an elf Standorten zu den 15 größten seiner Branche. Die dhpg ist Teil des Nexia-Netzwerks, das mit über 32.000 Mitarbeitern in 120 Ländern und einem Umsatzvolumen von 4 Milliarden US-Dollar zu den Top 10 der internationalen Beratungs-Netzwerke zählt.
Über Dr. Dirk Wegener
Dr. Dirk Wegener ist Rechtanwalt und Partner bei der dhpg. Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen insbesondere in den Bereichen Insolvenzverwaltung und Unternehmenssanierung. Dr. Wegener verfügt über langjährige Erfahrungen als gerichtlich bestellter Gutachter, Sachwalter und Insolvenzverwalter sowie als Sanierungs- und Insolvenzberater. Er ist Mitglied im Arbeitskreis für Insolvenzwesen Köln e.V. sowie im Deutschen Anwaltsverein.