Neue Regelung zu Pensionsrückstellungen gilt ab heute: Keine nachhaltige Entlastung für Unternehmen

 

Bonn, 22. März 2016 – Die lang anhaltende Niedrigzinsphase hat nicht nur massive Auswirkungen auf Sparer und institutionelle Anleger, sondern belastet zunehmend auch Unternehmen. In vielen Unternehmensbilanzen finden sich Pensionsrückstellungen. Durch das niedrige Zinsniveau stiegen sie in den letzten Jahren teils erheblich an, da der anzuwendende Abzinsungssatz bisher auf dem durchschnittlichen Marktzinsniveau der letzten sieben Jahre basierte. In der Folge sank der Rechnungszins, entsprechend erhöhten sich die Pensionsrückstellungen – mit teils dramatischen Auswirkungen auf die Ergebnis- und Finanzierungssituation der Unternehmen.

Bundestag und Bundesrat haben nun den Zeitraum für die Berechnung des Abzinsungssatzes auf zehn Jahre verlängert. Die Gesetzesänderung gilt mit dem heutigen Tag.

Andreas Stamm, Wirtschaftsprüfer und Partner der dhpg, kommentiert:

"Der Zeitraum der Durchschnittsbildung für den relevanten Zinssatz zur Abzinsung der Pensionsrückstellungen wurde von sieben auf zehn Jahre verlängert. Damit ist das ‚Explodieren‘ der Pensionsrückstellungen ein wenig abgemildert – aber nicht gelöst. Durch die jüngste Zinssenkung der Europäischen Zentralbank wurde deutlich, dass das Thema akut bleibt und nur ein wenig Zeit gewonnen wurde. Eine Verlängerung des Zeitraums auf 15 Jahre hätte eine nachhaltigere Entlastung für die Unternehmen bewirkt. Die Unternehmen sollten sich bewusst machen, dass die tatsächlichen Belastungen durch die Pensionszusagen unabhängig von einem gesetzlich vorgegebenen Abzinsungssatz bestehen."

"Ein weiterer Parameter ist zudem noch außen vor: Die derzeit zugrunde gelegte ‚Sterbetafel‘ ist nicht mehr aktuell. Die tatsächliche Lebenserwartung der Menschen ist gestiegen, was in Zukunft zu einem weiteren Ansteigen der Pensionsverpflichtungen führen wird. Dies wird in der aktuellen Diskussion oft nicht erwähnt. Weitsicht ist deshalb wichtig!"

Über dhpg:
Die dhpg ist eines der führenden, mittelständischen Beratungsunternehmen in Deutschland, das sich auf die Kernbereiche Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Rechtsberatung sowie Insolvenzverwaltung und Sanierungsberatung spezialisiert hat. Das inhabergeführte Unternehmen gehört mit 500 Mitarbeitern an zehn Standorten zu den 15 größten seiner Branche. Die dhpg ist Teil des Nexia-Netzwerks, das mit über 24.000 Mitarbeitern in 100 Ländern und einem Umsatzvolumen von 3,1 Milliarden US-Dollar zu den Top 10 der internationalen Beratungs-Netzwerke zählt.

Über Andreas Stamm:
Andreas Stamm ist Partner der dhpg. Er hat als Wirtschaftsprüfer und Steuerberater insbesondere Expertise in der IFRS-Rechnungslegung und der Prüfung von Konzernabschlüssen gewerblicher Unternehmen und Dienstleister. Er ist zudem als Referent und Autor aktiv.

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